bilden

bilden

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bil|den ['bɪldn̩], bildete, gebildet:
1.
a) <tr.; hat in bestimmter Weise formen, gestalten:
Sätze bilden; einen Kreis bilden; eine Regierung bilden; sich (Dativ) eine Meinung bilden.
b) <tr.; hat aus sich heraus hervorbringen:
Wurzeln bilden; die Früchte bilden Saft.
Syn.: ansetzen, entwickeln.
c) <+ sich> entstehen, sich entwickeln:
auf der gekochten Milch hat sich eine Haut gebildet; am Zaun bildete sich Rost.
Syn.: sich ansetzen.
2. <tr.; hat sein, darstellen, ausmachen:
der Fluss bildet die Grenze; die Darbietung der Sängerin bildete den Höhepunkt des Abends.
3.
a) <tr.; hat gebildet[er] machen:
die Jugend [politisch] bilden; die Lektüre hat ihn, seinen Geist gebildet; <auch itr.> Reisen, Lesen bildet.
Syn.: schulen.
b) <+ sich> seine Kenntnisse, sein Wissen vergrößern:
er versuchte, sich durch Reisen zu bilden.
Syn.: fortbilden.

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bịl|den 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. erzeugen, machen, hervorbringen, schaffen
2. gründen, einrichten (Gesellschaft, Staat, Verein)
3. formen, gestalten
4. sein
5. Bildung vermitteln, belehren, erziehen
Bücher können \bilden; jmds. Charakter, Verstand \bilden; die Fälle, Verbformen (von Wörtern) \bilden; der Vorfall von gestern bildete den ganzen Abend das Gesprächsthema war das G.; die Straße bildet hier die Grenze ist hier die G.; sein Vortrag bildete den Höhepunkt des Abends war der H.; die Kinder bildeten einen Kreis; das Wort „Vieh“ bildet keinen Plural; eine Regierung \bilden; aus zehn Buchstaben ein Wort \bilden (bei Buchstabenrätseln) ● eine Gestalt, Figur aus od. in Marmor, Ton \bilden ● \bildende Bücher Bildung vermittelnde Bücher; \bildende Kunst 〈Sammelbez. für〉 Baukunst, Plastik, Malerei, Grafik; gebildet sein Bildung besitzen; wissenschaftlich gebildet sein; ein gebildeter Mensch, Gebildeter Mensch mit Bildung
II 〈V. refl.〉 sich \bilden
1. entstehen, sich entwickeln
2. sich Bildung aneignen
● ein Geschwür, eine Geschwulst, ein Nebel, Rauch, Staub bildet sich ● sich geistig, wissenschaftlich \bilden ● sich eine Meinung, ein (diffenrenziertes) Urteil über etwas \bilden; →a. ausbilden
[<ahd. biliden „einer Sache Gestalt u. Wesen geben“, dann bilidon „eine vorgebildete Gestalt nachbilden“; → Bild]

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bịl|den <sw. V.; hat [mhd. bilden = bildend (nach)gestalten, ahd. biliden = einer Sache Gestalt geben, bilidōn = eine Gestalt nachbilden, zu Bild]:
1.
a) [in bestimmter Weise] formend hervorbringen, machen:
Laute b.;
[aus Wörtern] Sätze b.;
ein schön gebildetes Gesicht;
Ü der Charakter des Jugendlichen lässt sich noch b.;
b) in künstlerischer Weise plastisch gestalten; modellieren:
Figuren aus/in Ton b.;
Masken b.;
aus bizarren Wurzeln bildet der Holzschnitzer einzelne Gestalten oder ganze Figurengruppen;
die bildende Kunst (Plastik, Malerei, Grafik, Baukunst [u. Kunstgewerbe]);
bildender Künstler, bildende Künstlerin.
2.
a) durch Sichgruppieren, Sichorganisieren formen, herstellen:
einen Kreis, ein Spalier, eine Gasse b.;
b) (anordnend, gruppierend, organisierend) schaffen, hervorbringen, ins Leben rufen:
einen Verein, eine Widerstandsgruppe, ein Kommando, einen Ausschuss, eine Regierung b.;
einen Fonds, Vermögen b.;
c) sich (aus verschiedenen Eindrücken, Informationen o. Ä.) verschaffen:
sich <Dativ> ein Urteil über jmdn., etw. b.;
ich habe mir [darüber] meine eigene Meinung gebildet.
3.
a) aus sich hervorbringen, entstehen lassen:
die Pflanze hat Knospen, neue Wurzeln, Ableger gebildet;
dieses Verb bildet kein Passiv (lässt sich nicht ins Passiv setzen);
b) <b. + sich> durch Wachstum, Entwicklung entstehen, hervorkommen:
Knospen, Kristalle b. sich;
in der Partei haben sich verschiedene Gruppierungen gebildet.
4. [durch Form, Gestalt, Anordnung, Organisation] darstellen, ausmachen:
die Begrenzungsmauern bilden ein Quadrat;
diese Länder haben zusammen die Bundesrepublik Jugoslawien gebildet;
etw. bildet die Grenze, den Hintergrund, den Höhepunkt;
(oft verblasst:) das bildet (ist) die Regel, eine Ausnahme, die Basis.
5. geistig-seelisch entwickeln, ausbilden, erziehen:
seinen Geist [durch Reisen] b.;
die Jugend politisch b.;
Lesen bildet.

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bịl|den <sw. V.; hat [mhd. bilden = bildend (nach)gestalten, ahd. biliden = einer Sache Gestalt geben, bilidōn = eine Gestalt nachbilden, zu ↑Bild]: 1. a) [in bestimmter Weise] formend hervorbringen, machen: Laute b.; aus Wörtern Sätze b.; Der klare Sand ist ... aus vielen kleinsten Kieseln gebildet (Remarque, Westen 134); Eines der zahllosen Mädchen, ... bei denen man sich fragte, warum die Natur den Aufwand gemacht hatte, sie so zierlich zu b. (Remarque, Triomphe 119); ein schön gebildetes Gesicht; Ü der Charakter des Jugendlichen lässt sich noch b.; b) in künstlerischer Weise plastisch gestalten; modellieren: Figuren aus/in Ton b.; Masken b.; aus bizarren Wurzeln bildet der Holzschnitzer einzelne Gestalten oder ganze Figurengruppen; die ... wissen wollte, warum Demuths Plastiken Kunst seien, ja, sich selbst anheischig machte, dergleichen zu b. (Muschg, Gegenzauber 266); die bildende Kunst (Plastik, Malerei, Grafik, Baukunst [u. Kunstgewerbe]); der bildende Künstler; ∙ c) bildlich darstellen, abbilden: dass die Alten den Tod als den Bruder des Schlafs anerkannt und beide ... zum Verwechseln gleich gebildet (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 8); Die Himmelskönigin ist drauf (= auf der Fahne) gebildet (Schiller, Jungfrau IV, 3). 2. a) durch Sichgruppieren, Sichorganisieren formen, herstellen: einen Kreis, eine Gasse b.; wir bilden Spalier; Vor dem Häuschen bilden etwa 50 Arbeiter eine Schlange (Chotjewitz, Friede 259); b) (anordnend, gruppierend, organisierend) schaffen, hervorbringen, ins Leben rufen: einen Verein, eine Widerstandsgruppe b. (gründen, organisieren); Die Arbeiter bilden Sprechchöre (Chotjewitz, Friede 257); einen Fonds, Vermögen b. (ansammeln); ein Kommando b. (aufstellen); einen Ausschuss b. (zusammenstellen); der Kanzler bildet die Regierung; c) sich (aus verschiedenen Eindrücken, Informationen o. Ä.) verschaffen: sich <Dativ> ein Urteil über jmdn., etw. b.; ich habe mir [darüber] meine eigene Meinung gebildet. 3. a) aus sich hervorbringen, entstehen lassen: der Zweig bildet junge Triebe; die Pflanze hat Ableger gebildet; dieses Verb bildet kein Passiv (lässt sich nicht ins Passiv setzen); b) <b. + sich> durch Wachstum, Entwicklung entstehen, hervorkommen: Knospen, Kristalle b. sich; die Biosphäre, in der sich das Leben bildet (Natur 22); in der Partei haben sich verschiedene Gruppen gebildet. 4. [durch Form, Gestalt, Anordnung, Organisation] darstellen, ausmachen: die Begrenzungsmauern bilden ein Quadrat; diese Länder bilden einen Staat; etw. bildet die Grenze, den Hintergrund, den Höhepunkt; Die nächste Stufe der lebendigen Welt wird von den Pflanzen fressenden Tieren gebildet (Gruhl, Planet 32); oft verblasst: das bildet (ist) die Regel, eine Ausnahme, die Basis; Der Tod bildet das Gegengewicht zum Wachstum (Gruhl, Planet 187). 5. geistig-seelisch entwickeln, ausbilden, erziehen: seinen Geist [durch Reisen] b.; die Jugend politisch b.; Lesen bildet; Wo gab es den jungen Mann, der sich bildend die Welt bereist (Fries, Weg 73). ∙ 6. <b. + sich> [als Bild] sichtbar werden, Gestalt annehmen: Ihre süße Seele bildet sich in ihren blauen Augen (Goethe, Götz I).

Universal-Lexikon. 2012.

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